Bootsreisen in den Masuren

Bootsreisen Masuren

Die Masurische Seenplatte ist ein Paradies für Bootsreisen. Fahren Sie auf den etwa 4.000 Seen der Masuren, die über Kanäle und Flüsse miteinander verbunden und vielfach für Ihre Toir geeignet sind. Wer Entspannung auf einer Charteryacht in erholsamer Natur und mit Badevergnügen sucht, der wird hier garantiert fündig werden. Dieses ganz besondere „Land der tausend Seen“ liegt am Rande der russischen Enklave Kaliningrad.

Charakteristisch für die Landschaft der Masuren sind die Kiefernwälder, der alte Eichenbestand sowie die Birken. Eine sehr vielfältige Tierwelt hat sich hier niedergelassen, darunter viele verschiedene und auch große Vogelarten, wie Schwäne, Kormorane und Graureiher, aber auch Hirsche, Wisente, Wildschweine, Biber, Luchse und Wölfe sind hier zuhause.

Der Tourismus hat in dieser Region schon eine lange Tradition, denn schon seit den 1920er Jahren zieht es die Menschen hier hin, um sich zu erholen und die Natur zu genießen. Vor allem in den Sommermonaten gibt es viele Festivals und Konzerte und natürlich lockt viele die Möglichkeit, verschiedene Wassersportaktivitäten auszuüben, zu baden und zu angeln.

Bootsreisen Masuren – Mikolajki gilt nicht ohne Grund als die „Perle der Masuren“

Als Ausgangspunkt für eine Bootstour durch die Masurische Seenplatte eignet sich Mikolajki, auf Deutsch Nikolaiken, in den polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren. Der Ort hat ungefähr 3.800 Einwohner und trägt zurecht den Beinamen „Perle der Masuren“, denn er ist einer der schönsten Orte der Masuren. Hier finden die Besucher sowohl Gemütlichkeit als auch Lebendigkeit.

Zu entdecken gibt es viel, denn zahlreiche historische Gebäude wurden bereits im 18. und 19. Jahrhundert gebaut und können besichtigt werden. Selbstverständlich gibt es auch einige Lokale und Restaurants, um die regionalen Spezialitäten zu probieren, und auch ein Spaziergang am Hafen ist empfehlenswert und darf genauso wenig fehlen, wie ein Andenken in Form des für die Masuren typischen Bernsteinschmucks.

Auch heute noch evangelisch ist die Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit und unter der Brücke kann man die Figur des Stinthengstes, dem König der Fische, sehen. Der Sage nach soll diese Figur den Bewohnern des Ortes Fischreichtum bringen. Bei der Mühle handelt es sich um ein Gebäude aus der Zeit des 1. Weltkrieges und im örtlichen Museum kann man sich über die Reformen der polnischen Erde informieren. Im Sommer locken zahlreiche kulturelle Veranstaltungen die Besucher in die Masuren. Sehr beliebt ist zum Beispiel auch das ‚Festiwal Piosenki Zeglarskiej‘.

Durch die günstige Lage an den zahlreichen Wasserwegen wurde Mikolajki zu einem der größten Segelzentren in den Masuren. Aber natürlich gibt es hier auch Hotels und Pensionen, für die Zeit nach den Bootsreisen, in denen man übernachten kann.

Wer gerne eine Kanufahrt unternehmen möchte, der wird von der einzigartigen Natur begeistert sein, die er südwestlich von Mikolajki auf dem Fluss Krutynia, auf Deutsch  Kruttinnen-Fluss, erleben wird. Dieser Fluss fließt zwischen den Seen Jezioro Mokre, auf Deutsch Mucker-See, und Jezioro Beldany, auf Deutsch Beldahn-See.

Bootsreisen Masuren – Ritter und Burgen der Masuren

Eine Bootstour durch die Masurische Seenplatte ist auch immer eine Reise in die Vergangenheit, denn hier befinden sich im ehemaligen Ostpreußen sowie der heutigen Woiwodschaft Ermland-Masuren Burgruinen in den Orten Gizycko, auf Deutsch Lötzen, mit etwa 29.000 Einwohnern, Wegorzewo, auf Deutsch Angerburg, mit ungefähr 11.400 Einwohnern, und Ryn, auf Deutsch Rhein mit knapp 3.000 Einwohnern.

Beeindruckend ist auch die Festung Fort Boyen in Gizyck zwischen Mauersee und Löwentinsee, die 1340 zum ersten Mal als Letzenburg („in Lezcen“) urkundlich erwähnt wurde. Daneben wurde auf der Großen Werderinsel eine prußische Wehranlage errichtet. Und auch in Lötzen gab es eine Wallburg, die jedoch später mit dem Kreisgericht überbaut wurde. Bereits 1335 findet man die Erwähnung einer „Angirburg“ in einer Chronik von Wegorzewo. Dabei handelte es sich um einen Holzbau aus einem Blockhaus mit Palisaden und einem Wachturm. Wenige Jahre später, 1341, wurde Land an den Flüssen Worape und Angrabe an zwölf Prußen vom Ritterorden als Dank für ihre Dienste gegeben.

Bootsreisen Masuren – zum Großfürsten Kinstutte

Die hölzerne Angerburg wurde schließlich durch den litauischen Großfürsten Kinstutte zerstört, worauf der Ritterorden eine neue Festung aus Stein errichtete. Mit der zunehmenden Erschließung des Landes wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts der Mauersee, bzw. das Becken Schwenzaitsee, aufgestaut, um eine Wassermühle zu bauen. Die Siedlung an der Burg entwickelte sich zunehmend zu einem Ort und auch heute noch lohnt sich ein Besuch von Wegorzewo. Bekannt sind vor allem die zahlreichen Handwerkerateliers. Wenn man schon mal dort in der Gegend ist, sollte man aber auch noch einen Abstecher zu dem langen Strand von Ogonki machen, der 7 km südöstlich liegt.

Wer in Ryn Urlaub macht, der kann auch heute noch die Burg zur Ryne (Wasserrinne) entdecken. Diese Burg wurde 1377 vom Hochmeister des Deutschen Ordens, Winrich von Kniprode, am Ort einer früheren prussischen Wallanlage errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude häufig umgebaut, aber man kann immer noch Spuren vom 14. Jahrhundert erkennen. Über einen unterirdischen Kanal ist unterhalb des Ordensschlosses die versandete Bucht des Ollofsees (Matussekteich) mit dem Rheiner See und dem Mühlenteich verbunden, wo früher eine Ordenshausmühle betrieben wurde.

Bootsreisen Masuren – Stêbark und die Schlacht bei Grunwald-Tannenberg (1410)

Lebendige Geschichte und das größte Festival dieser Art in ganz Europa kann man jedes Jahr in Stêbark erleben. Immer am Wochenende zwischen dem 13. und 15. Juli treffen sich hier aus ganz Europa Besucher und Akteure. Nachgespielt wird die Schlacht, die hier 1410 stattfand und bei der der Deutsche Ritterorden vom polnisch-litauischen Heer vernichtend geschlagen wurde. Diese Niederlage hatte weitreichende Folgen, denn sie führte zum Untergang des Ordensstaates. Zu sehen sind heute noch die Grundmauern einer Kapelle sowie ein Obelisk, der angeblich den Ort markiert, an dem Ulrich von Jungingen erschlagen wurde. Auf dem Gelände befindet sich außerdem noch ein Museumsgebäude mit Tribüne, von wo aus man die in Stein nachgebildete Schlachtaufstellung sehen kann.

Bootsreisen Masuren – Frombork am Frischen Haff

Bei Frombork, auf Deutsch Frauenburg, handelt es sich um eine kleine Stadt mit etwa 2.500 Einwohnern in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Erstmalig erwähnt wurde 1278 eine „Civitas Frowenburg“, die auf den Resten einer prußischen Burganlage errichtet worden ist. Möglicherweise handelte es sich dabei auch um eine heidnische Tempelanlage. Sehenswert und bekannt ist in diesem Ort am Frischen Haff die Domburg, die auf einem Dünenberg steht und als ein architektonisches Meisterstück der sakralen Backsteingotik gilt. Zusammen mit der „Heiligen Linde“ zählt sie zu den bekanntesten Kirchen im Ermland.

Eine geschichtlich bedeutende Stadt ist auch Frombork, was 1310 die städtische Handgeste nach lübischem Recht erhielt. Über viele Jahrhunderte war es dort üblich, dass der jeweilige Domherr den Bürgermeister ernannte. Der sicherlich bekannteste Domherr von Frombork war Nikolaus Copernikus, der seine revolutionären Erkenntnisse über das Weltbild aus Angst vor kirchlichen Repressalien erst kurz vor seinem Tod veröffentlichte. Seine Forschungsergebnisse besagten, dass die Erde und die Planeten um die Sonne kreisen und nicht alles um die Erde, wie damals noch vermutet wurde. Mehr über den berühmten Domherren kann man im ehemaligen Bischofspalais der Burganlage im Copernikus Museum erfahren. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die aus dem 14. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Nikolaus, das Museum im Heiligen Geist Hospital sowie die Domherrenhäuser, die Kanonien, in denen die Domherren in Friedenszeiten wohnten.

Als Folge des 2. Weltkriegs wurde die Stadt im Februar 1945 zu 80 Prozent zerstört. Inzwischen hat der Tourismus den Ort entdeckt, der schon lange nicht mehr von der Fischerei leben muss. Dies erkennt man auch an den Liegeplätzen für Motorboote und Segelyachten. Ein Anziehungspunkt ist auch die kleine Einkaufsstraße sowie die Hotels und Restaurants.

Bootsreisen Masuren – Lebendige Technik aus dem 19. Jahrhundert

Masuren hat viel zu bieten und unter anderem kann man dort auch Schiffe entdecken, die auf Schienenwegen bewegt werden. Die vielen Seen der Westmasuren sind durch ein besonderes Wassersystem mit dem Frischen Haff verbunden. Dabei hat der Elbinger bzw. Oberländischer Kanal oder auch Osteroda-Elbing-Kanal auf 81 km Länge einen Wasserspiegelunterschied von 100 Metern zwischen Elblag, auf Deutsch Elbing, und Ostróda, auf Deutsch Osteroda. Um diesen Unterschied zu überbrücken hätten mindestens 30 Schleusen gebaut werden müssen. Stattdessen überwinden speziell gebaute Schiffe bis 60 Tonnen auf 5 hügeligen Teilstrecken jeweils 21 m Höhenunterschied durch Wasserkraft. Dabei werden „Rollwagen“, die auch „schiefe Ebenen“ genannt werden, für Schiffe auf Schienenwegen genutzt. Bei dieser Anlage handelt es sich immer noch um das Original, das im 19. Jahrhundert entwickelt worden ist.

Jedes Jahr kommen zahlreiche Touristen, um sich dieses Wunderwerk der Technik anzuschauen. Der Transport über Land dauert jeweils 15 Minuten. Ungefähr 7 Stunden dauert die Fahrt von Elblag über Jezioro Druzno, auf Deutsch Drausensee, durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet, das 180 Vogelarten ein Zuhause bietet. Nach dem Überwinden der fünf Rollberge geht von Buczyniec (Buchwalde) aus die Fahrt weiter auf den oberländischen Seen. Man kann auch die ganz besonders interessante Teilstrecke mit dem Überlandtransport buchen, die etwa zwei Stunden dauert. Lohnenswert ist auch ein Besuch im Maschinenhaus sowie in dem kleinen Museum, das weitere Informationen zur Technik und zum Erfinder gibt.

Bootsreisen Masuren – Ein Schloss mit großem Namen

Das Dorf Sztynort, auf Deutsch Steinort, liegt im Norden der Großen Masurischen Seenplatte auf einer Halbinsel. Bekannt wurde der Ort durch das Barockschloss und dem dazugehörigen Gutshof, was der Stammsitz der Familie von Lehndorff war. Die großzügige Parkanlage sollte man ebenfalls besuchen, genauso wie den Yachthafen.

Bootsreisen Masuren – auf nach Süden

Weiter im Süden der Masuren liegt die Stadt Ruciane-Nida, auf Deutsch Rudczanny-Nieden mit den Seen Nidzkie (Niedersee), Guzianka Wielka (Guschienen See) und Beldany (Beldahnsee). Der Tourismus hat in diesem Ort schon eine lange Tradition, die durch den Anschluss an das Schienennetz nach Mragowo im Jahr 1898 begünstigt wurde. Etwas außerhalb vom Ort liegt die Charterbasis in Piaski, die ein beliebter Startpunkt für einen Törn durch die Masuren ist. Sollte man auch noch über den Johannisburger Kanal nach Pisz, auf Deutsch Johannisburg, wollen, also den Sniardwy, auf Deutsch Spirdingsee, den größten See der Masuren überqueren wollen, dann sollte man immer das Wetter berücksichtigen. Schon ab drei Windstärken ist von einer Überfahrt abzuraten.

Bootsreisen Masuren – zurück in die Vergangenheit

Sehr ursprünglich wird es in dem kleinen Ort Owczarnia (Schäferei), der in der Nähe von Rastenburg liegt und nur über einen Waldweg zu erreichen ist. Dort lohnt sich der Besuch in dem privaten Heimatmuseum der Familie Puszko, was Einblicke gibt, wie das Leben der einfachen Leute vor Ort war. Original Exponate aus der Zeit vom Anfang des 20. Jahrhunderts sind hier ausgestellt und die Räumlichkeiten der „Guten Stube“, des Schlafzimmers, der Küche und der Arbeitsräume können besichtigt werden. Auch die kleine Gaststätte ist sehr detailliert und stilvoll eingerichtet und sogar übernachten kann man dort in einer kleinen Pension, die drei Zimmer hat.

Bootsreisen Masuren – faszinierende Unterwasserwelt

Auch für Taucher haben die Masurischen Seen etwas zu bieten. Immer im Sommer wird am Mamry (Mauersee) ein Tauchcamp eingerichtet, wo man sich die Ausrüstung auch ausleihen kann und natürlich viele wichtige Tipps bekommt. Im See wurde vor einigen Jahren ein alter Schlepper versenkt und an ihm eine Tauchglocke befestigt. Interessant sind im Darginsee die gewaltigen Steinblöcke und auch Siedlungsreste sollen dort noch zu finden sein, während man in den Tiefen des Harscher Sees bei 38 m sogar von Bernsteinfunden ausgeht.

Bootsreisen Masuren – bei Anglern beliebt

Beim Angeln ist zu berücksichtigen, dass für die polnischen Gewässer jeder Angler einen gültigen Angelschein haben muss. Handelt es sich um ein privates Gewässer, dann liegt die Entscheidung beim Eigentümer. Die Fischereigenossenschaft ist für die Pachtgewässer zuständig und stellt Angelscheine in den Büros aus. Für den Polnischen Angelclub kann man sich an jedes Postamt wenden. Angeln ohne Genehmigung wird intensiv verfolgt.

Keinen Führerschein braucht man für Boote mit einem 6 PS Außenborder. Allerdings darf man nachts die Boote nicht nutzen. Wichtig ist außerdem, dass man als Angler auf die ausgewiesenen Naturschutzgebiete achtet. Hier lohnt sich ein Blick auf die Gewässerkarten. Urlauber, die keinen Polnischen Sportfischerpass haben, dürfen 6 Wochen angeln. Als Angler mit einem gültigen Angelschein bekommt man auch ein Uferbetretungsrecht für alle staatlichen Gewässer, die im Geltungsbereich liegen. Sogar Privatgelände darf auf Ihren Bootsreisen durchquert werden, um das Ufer zu erreichen. Dies ist jedoch nicht überall bekannt.

Da es in den Seen in Masuren viele Untiefen gibt, die teilweise recht nah unter der Wasseroberfläche liegen, sollte man immer eine Karte mit Tiefenangaben nutzen. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Wellen, die zum Bespiel auf dem Spirdingsee bis zu 10 Meter erreichen können.

Da das Angeln sehr verbreitet ist, kann man auch ohne Probleme Angelzubehör in nahezu jeder kleineren Stadt kaufen. Begehrt sind bei den Anglern vor allem die Hechte, die teilweise eine sehr enorme Größe bekommen können. Wer im Juni zum Angeln kommt, der wird vor allem in Ufernähe Erfolg haben, während der Hochsommer eher dazu geeignet ist, vom Boot aus in die Tiefen zu angeln. Am beliebtesten und als absolute Hochsaison für Angler gelten die Monate September und Oktober für Bootsreisen.

Bootsreisen Masuren – Gizycko – ein moderner Ausgangshafen für Ihre Bootsreisen

Wer mit einer Charteryacht die Masuren erkunden möchte, der sollte bei der Planung seines Törns 4 Stunden Fahrzeit pro Tag rechnen. Schließlich soll auch noch genügend Zeit für Erkundungen an Land bleiben. Praktischerweise müssen die Schleusen in der Planung nicht berücksichtig werden. Die einzige Ausnahme bildet die Drehbrücke über den Kanal Luczanski („Lötzener Kanal“). Dort sollte man auf die Öffnungszeiten achten, die eventuell für Fahrpausen sorgen können.

Auch bei einer einwöchigen Chartertour kann man schon viel erleben. Eine Strecke von 110 km beinhaltet zum Beispiel Gizycko, Wegrozewo, Szthnort, Zielony Gaj, Ryn und Mikolajki, während eine Tour mit 100 km die Ziele Mikolajki, Zielony Gaj, Ryn, Mikolajki, Okartowo, Pisz, Rucina und Gizycko umfasst.

Hat man zwei Wochen Zeit, dann ist eine Route von 200 km zu empfehlen, die von Gizycko über Mikolajki, Ogonki, Wegorzewo, Szthnort, Rydzewo, Ryn, Mikolajki, Ruciane, Pisz, Okartowo und Wierzba zurück nach Gizycko führt.

Hier finden Sie die Stationsbeschreibung und alle Yachten für Ihre Bootsreisen auf den Masuren

Marinas, Yachthafen & Bootswerften und Verleih

Nikolajken: Marina, Yacht- und Hausbootverleih

Sztynort: Marina und Yachtverleih

Wegorzewo: Kleiner Anleger

Ogonki: Marina mit Hotel

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